Wider den Verzicht

Warum es keinen Sinn macht, nur einfach zu verzichten.


Verzicht ist nun einmal negativ besetzt.

Wir wollen nicht verzichten, denn dann fehlt uns etwas.
Andererseits wenn wir verzichten, retten wir die Welt. Wir vermeiden Abfall, wir konsumieren weniger, wir essen weniger Fleisch, wir fliegen nicht mehr auf Urlaub, wir kaufen nicht mehr die neueste Mode, wir verzichten aufs Auto, wir sind die Guten und meinen darauf stolz sein zu können.

 

Wir sind die moralischen Sieger über die anderen, die das alles noch machen.

 

Es braucht aber keine moralischen Sieger, es braucht statt dessen eine bessere Welt. Noch niemals ist eine bessere Welt dadurch entstanden, dass Leute durch Druck von außen auf etwas verzichtet haben.


Denn der Verzicht des Einzelnen rettet die Welt nicht, und um alle zum Verzicht zu bringen, braucht es Gesetze und Verbote. Parteien, die sich als moralische Sieger darstellen können bilden die Regierung und geben die Richtung vor. Die anderen müssen folgen und müssen verzichten. Dies führen dann zu Widerstand und dieser zu sozialen Unruhen und noch mehr Widerstand. Die Welt ist dadurch immer noch nicht besser geworden, aber die Anzahl der Krisen hat sich sprunghaft erhöht, wie wir ja derzeit beobachten.


Denn global läuft es in größerem Maßstab ganz genau so ab. Länder sollen auf vieles verzichten, um CO2 zu sparen, die Mächtigen schreiben es vor. Die Regierungen setzen es um und die Bürger werden zum Verzicht gezwungen weil die Preise durch die Decke gehen und immer mehr Güter Mangelware werden. So geht die Spirale nach unten und die Welt ist immer noch nicht besser geworden, sondern wird laufend schlechter. Purer Verzicht hat noch niemals die Welt gerettet.


Genug gejammert und schwarz gemalt, es kann auch anders gehen

 

Wir müssen nur die richtigen Fragen stellen.

  • Wir konsumieren, weil wir glücklich sein wollen. Mehr Konsum, mehr Glück, das verspricht uns doch unsere tägliche Werbung auf allen Kanälen. Wir können doch gar nicht anders, wenn ich verzichte, dann bekommt mein Nachbar das Sonderangebot.
  • Wenn ich verzichte, dann habe ich weniger, oder etwa nicht?
  • Wenn ich in mich hineinhorche, dann merke ich, dass es nicht stimmt. Viele Dinge sind längst zur Belastung, zum Zeitfresser und zum Stressfaktor geworden und belasten mich, statt dass sie mir nützen.
  • Wenn ich tiefer horche, dann erkenne ich, dass ich Glück nicht kaufen kann, sondern nur geschenkt bekomme.
  • Wenn ich noch tiefer horche, erkenne ich, dass es Glück erst in Beziehungen geben kann. Dies können Beziehungen zu lieben Menschen sein, aber auch zur Natur und zu allem Belebten rund um uns.
  • Wenn wir in der Stille ruhen, erkennen wir, dass wir im Leben schwimmen und Alles dem wir hinterherjagen nur Illusion ist, die nie zum Glück und zur Zufriedenheit führt, sondern meist wie eine Seifenblase in unseren Händen zerplatzt, wenn wir es anfassen wollen.
  • Wenn ich Dinge und Gewohnheiten weglasse, die ich nicht mehr brauche, dann verzichte ich nicht, dann befreie ich mich vom Ballast und habe weniger Stress.
    Wenn ich mich von Unnötigem befreie, dann ist es für mich kein Verzicht, sondern ein Gewinn. Dann habe ich mehr Zeit, mich dem Wesentlichen zuwenden zu können, dem Glücklichsein und der Zufriedenheit. Denn Glück kann man nicht kaufen, Glück gibt es nur geschenkt. Wer aber das Geschenk nicht annehmen kann, sondern ständig auf der Jagd nach dem nächsten Schnäppchen ist, der wird sein Glück nicht finden.
  • Glückliche und zufriedene Menschen lassen sich weniger leicht Angst einjagen.
  • Leute die sich nicht fürchten, sind nicht so leicht manipulierbar.
  • Leute, die nicht manipulierbar sind, gewöhnen sich an, selbständig zu denken.
  • Leute, die selbständig denken, handeln in ihrem Umfeld verantwortungsbewusst.
  • Durch verantwortungsbewusstes Handeln kann Vieles zum Guten verändert werden.
  • Damit retten wir die Umwelt, das Klima und den Planeten und leben künftig in einer besseren Welt, weil wir nur das weggelassen haben, was wir gar nicht brauchen.